LGS
Mit Gärten Geschichten erzählen
Fünf Garten-Fachbetriebe, die unter anderem dem Dachverband FGL – die Abkürzung steht für Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen - angehören, haben bereits ihre Teilnahme vertraglich besiegelt. Darunter sind erfahrene Gartenschau-Profis ebenso wie kleinere, kreative Unternehmen, die die Bühne nutzen wollen, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Stimmung? Aufbruch. „Garten küsst Vulkan“ – so lautet das Motto der Schau, die im historischen Kurpark Bad Salzhausen ihre grüne Bühne findet.
„Nutzen Sie die Chance“, appelliert Ulrike Hansen, gärtnerische Leiterin der Landesgartenschaugesellschaft, an die teilnehmenden Betriebe. „Sie werden nie wieder so viele Menschen auf sich aufmerksam machen können.“ Hansen fordert dazu auf, Gärten mit Seele zu gestalten. „Wenn Sie eine Bank oder einen Baum in den Mittelpunkt stellen, erzählen Sie, wer dort gesessen hat. Vielleicht Opa. Vielleicht jemand anderes.“ Es geht um mehr als Pflanzen – es geht um Emotionen, Erinnerungen, Identität.
Der Kurpark Bad Salzhausen bietet dafür die perfekte Kulisse: ein geschütztes Heilquellengebiet mit altem Baumbestand, schattigen Wegen und sonnigen Lichtungen. Westlich des Gradierwerks, zwischen Sole und Schwefelquelle, entstehen die Schaugärten auf Flächen zwischen 50 und 150 Quadratmetern. Zwei Hauptwege führen die Besucherinnen und Besucher durch das Areal, das durch eine temporäre Wegeführung ergänzt wird. Der traditionelle Gärtnertreffpunkt liegt in unmittelbarer Nähe des Gradierwerks.
Thomas Hellingrath, Geschäftsführer der Landesgartenschaugesellschaft, bringt es auf den Punkt: „Wir wollen die Qualität gärtnerischer Arbeit sichtbar machen, Biodiversität erlebbar gestalten und den Erholungswert des eigenen Gartens neu vermitteln.“ Die Schaugärten sollen nicht nur schön, sondern auch zukunftsfähig sein. Klimawandel und Nachhaltigkeit sind zentrale Leitlinien. Regionale, ökologische Materialien, wie Basalt, und klimaresiliente Pflanzenarten sind ausdrücklich erwünscht. Jeder Garten soll ein Statement sein – für Vielfalt, für Verantwortung, für Visionen. Hellingrath riet den Betrieben, regelmäßige Präsenz zu zeigen und Events für Kunden sowie Geschäftspartner zu veranstalten. Im nächsten Jahr wird mit den Gärten begonnen, damit sie bis zur Eröffnung am 22. April 2027 ruhen und wachsen können.
Silvio Michael, Geschäftsführer des FGL, betont: „Unsere Fachbetriebe stehen für Qualität, Kreativität und handwerkliche Exzellenz – und die Landesgartenschau bietet ihnen eine einmalige Möglichkeit, dies einer breiten Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Die Schaugärten sind nicht nur Visitenkarten der Unternehmen, sondern auch Botschafter für die Vielfalt und die Zukunftsfähigkeit unseres Berufs.“
Ein besonderes Highlight wird die Bewertung der Schaugärten sein. Geplant ist eine Kombination aus Publikums- und Fachjurywertung. Die Details sind noch offen, doch eines ist sicher: Die besten Gärten werden nicht nur gesehen, sondern auch ausgezeichnet.
Und so beginnt sie – die Geschichte der Gärten von Oberhessen. Eine Geschichte, die nicht nur von Pflanzen handelt, sondern von Menschen, Ideen und der Kraft, mit Grünem zu berühren. Wer sie mitschreiben will, hat jetzt noch die Chance, sich anzumelden (ulrike.hansen@lgs-oberhessen.de).
BU Schaugärten 2: Christine Nagel (l.) von der Firma Galabau Koburger aus Reichelsheim unterzeichnet den Vertrag. Ulrike Hansen-Röper (r.), gärtnerische Leitung der Landesgartenschau, begleitet die Betriebe.
Schaugärten 3: Geschäftsführer Thomas Hellingrath (l.) besichtigt mit den Gartenspezialisten die Flächen im Kurpark.
Schaugärten 4: Sebastian Apel vom Betrieb Natur Talent im Hammersbach tauscht sich mit Ulrike Hansen-Röper aus.
Schaugärten alle: Der Kurpark Bad Salzhausen bietet eine einzigartige Kulisse für die Galabauspezialisten.
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Geschäftsführer Thomas Hellingrath im Gespräch mit Christoph Kucsen von Schäfer Garten Lahnau. Fotos: LGS/ml
